Über die Tagung
An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert – einer Zeit, in der die Theologie gleichsam die universitäre Leitwissenschaft darstellte – bildete sich das Theologiestudium als Ausbildung und Voraussetzung zum Pfarr- und Lehrberuf gerade erst heraus. Die interdisziplinäre und internationale Tagung soll den Fokus auf die konfessionsübergreifend vergleichende Untersuchung der Theologie-Studenten und ihrer historischen Lebenswelt sowie des Studiums und der Praktiken des Studierens richten – ein bislang kaum je verfolgtes Anliegen. Dazu kommen Spezialistinnen und Spezialisten zusammen, die aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu verschiedenen wichtigen vorwiegend mitteleuropäischen Standorten der Hochschulbildung um 1600 gearbeitet haben. Das Theologiestudium soll in einem konfessionsübergreifenden und -vergleichenden Zugriff in den Blick genommen werden; dabei soll das reichhaltige Quellenmaterial von universitären Archivalien über Briefwechsel und Nachlässen bis hin zu Kleinpublikationen berücksichtigen werden.
Auf der Tagung sollen konkrete Inhalte der Lehrveranstaltungen und Disputationen genauso Gegenstand sein wie die allgemeine Studienorganisation zwischen Immatrikulation und Promotionsfeier, aber auch das studentische Leben in Konvikten, Professorenhäusern und Kneipen. Neben den drei Konfessionen „Katholisch“, „Lutherisch“ und „Reformiert“ wird ausblicksweise auch die orthodoxe Ausbildung berücksichtigt.
Mit Beiträgen von
Matthias Asche (Potsdam), Alicja Bielak (Warschau/Polen), Daniel Bohnert (Jossa), Amy Burnett (Lincoln, Nebraska/USA), Leonhard Hell (Mainz), Zsófia Kádár (Wien), Kersten Krüger (Rostock) Thomas Kaufmann (Göttingen), Andreas Mühling (Trier), Philipp Pilhofer (Rostock), Lars Röser-Israel (Celle), Patrick Schiele (Potsdam), Ciara Sheehan (Limerick/Irland), Nataliia Sinkevych (Leipzig).